Kunstkritik


UNVERWECHSELBARER STIL – KATEGORISIERUNGEN – STRUKTUREN – "EXPRESSIONISMUS" – SINNLICHKEIT

Seinen unverwechselbaren Stil hat Oscar Barblan seit Ende der 50er Jahre insbesondere mit seinen Ölbildern entwickelt und zunehmend gefestigt. Kunstkritiker waren nach eigenen Aussagen gefordert, als sie in den rund 200 Texten und Artikeln seine Kunst beschrieben und analysierten, denn er entzieht sich jeder Kategorisierung. Entsprechend wurden in Rezensionen abwechselnd Begriffe wie Klassizismus, Modernismus, Primitivismus, metaphysische Malerei, Kubismus, Geometrismus, Impressionismus und Expressionismus benutzt. Teilweise wurden die Werke zu Recht einer dieser Stilrichtungen zugewiesen  –  z.B. wenn sie punktuellen Schaffensperioden entsprachen –, meistens aber wollte der Kunstkritiker damit eher auf eine mögliche und entfernte Inspirationsquelle hinweisen.
 
Es ist sicher legitim, von einer persönlichen Art von Expressionismus zu sprechen, einem Begriff, der aber gleich mit weiteren Stichworten zu ergänzen ist wie: architektonisches Fundament, strukturgebende Linien, Gleichgewicht und Harmonie, Sinn für Flächen- und Raumdynamik, Wichtigkeit der Konturen sowie leuchtende und zugleich nicht aufdringliche, verdichtete und zugleich abgestufte Farben. Präzisierungen, die alle in den erschienen Artikeln zu finden sind.
 
Die klaren Strukturen sind in der Tat in vielen Werken von Oscar Barblan, insbesondere in den Ölbildern zu finden – auch die Figuren selbst sind deutlich konturiert; und in den raffinierten Mischtechniken sowie in den Aquarellen zeichnet der Künstler mit einem feinen Pastellstrich den Rahmen des Werks. Innerhalb dieser klaren Strukturen können die Farben regelrecht strahlen und sich die Figuren oder Landschaften grenzenlos in Tiefe, Intensität, Emotionalität und Verträumtheit entfalten.
 
Der Philosoph und Schriftsteller Lanza del Vasto wies als erster auf ganz andere Aspekte der Werke hin, die oft in kunstkritischen Aussagen wiederkehren und die sich mit der Sinnlichkeit der Figuren oder mit einer besonderen Art von Mystizismus befassen. Er schrieb über die Malerei von Oscar Barblan: "Als ich seine Bilder sah, erstaunte und verstummte ich. (...) Bei keinem anderen Maler habe ich das Problem der Verbindung zwischen Sinnlichkeit und Mystizismus, zwischen Sünde und Erlösung so dominant vorgefunden. (…) Er spricht nie von seiner Malerei, die sich in ihrer endgültigen und vollkommenen Form präsentiert; man betrachtet sie und jene, die Augen haben, die sehen, werden sehen; das ist alles".
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Oscar Barblan (1909-1987)
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